Montag, 25. Februar 2013
Der Bürgerstrom in Almería: "Zu wenig Brot, zu viel Chorizo"
avedelparaiso, 14:35h
Über 5.000 Demonstranten gingen am 23. Februar um 18Uhr auf die Straße um gegen die Kürzungen und für eine wahrhaftige Demokratie zu kämpfen.
Von der Bewegung 15M zusammengerauft, treffen sich viele Almerienser an der Puerta de Purchena um von dort aus gemeinsam den Paseo de Almería bis zum Plaza de las Velas hinabzulaufen.
Geplant war es um 18Uhr von dem Treffpunkt aus loszugehen. Doch geduldig wartet man damit bis 18:30Uhr, bis auch die letzten Demonstranten eintrudeln. Währenddessen werden an dem Ausgangspunkt Unterschriften gesammelt, Diskussionen geführt und T-Shirts und Schilder verkauft. Wir lassen unsere Blicke schweifen und bemerken, dass es vor allem an jungen Menschen fehlt, der sozialen Gruppe, die mitunter am stärksten von der Krise betroffen ist. Schade!
Eine ältere Dame im 60er-Jahre-Look kommt auf uns zu und überreicht uns einen A4-Zettel auf dem mehrere lemas (span.: Grundgedanke, Devise, Motto) zusammengefasst worden sind. Aber dabei soll es nicht bleiben, auf der Rückseite stehen modifizierte Lieder, wie zum Beispiel das weltweit bekannte Lied "Un, Dos, Tres..." von Ricky Martin. Doch anstelle des "un pasito pa´lante Maria" (einen Schritt nach vorne, Maria) und "un pasito pa´tras" (einen Schritt zurück), wird "tres recortes pa´lante Mariano" (drei weitere Kürzungen, Mariano) und "tres derechos pa ´tras" (drei Rechte weniger) gesungen. Schmunzelnd betrachten wir die Kopie bis aufeinmal neben uns ein Trommelwirbel ertönt, der von taktlosen Trillerpfeifen begleitet wird: Eine Gruppe von verrückten
Piraten heizt mit ausgelassenen Tänzen und wirbelnden Trommeln die Stimmung an, bis dann tatsächlich die ganze Meute endlich loszieht.

Zu Beginn laufen wir fast an der Spitze der Demo, bleiben aber des öfteren am Rand stehen, sodass wir die verschiedenen Gruppierungen und deren Ideen bestaunen können. Dabei hören wir immer wieder den Ruf "No nos mires, únete" (Starr nicht, schließ dich uns an). Abgesehen davon sind die beliebtesten lemas: "Gobierno Dimisión" (Rücktritt der Regierung), "No es una crisis, es una estafa" (Das ist keine Krise, das ist ein Betrug), "Manos arriba, esto es un atraco" (Hände hoch, das ist ein Überfall) und mein beliebtester, da er am leichtesten zu singen ist: "No hay pan pa´tanto chorizo". (Es gibt nicht genug Brot für soviel Chorizo (eine spanische Wurst, aber auch die Bezeichnung für Gauner)).
Uns fällt auf, dass es an deutlichen Aussagen fehlt. Beispielsweise wird nirgends erwähnt, dass auch die Banken üble Verbrecher sind. Es gibt keine klaren Anweisungen, wie zum Beispiel, dass man sein Geld lieber nicht mehr an der Santander oder Banesto-Bank anlegen sollte. Oder auch, dass man sich keinen Gefallen dabei tut, ständig bei Zara, Mango und Bershka einzukehren.
Wir befinden uns nun in der Piratengruppe, die zwar immer wieder animierende Showeinlagen bringt, aber bisher kein klares politisches Ziel genannt hat.
Plötzlich halten wir an. Die Leute rufen, gepackt von Wut, aus vollem Halse "Fuera! Fuera! Fuera!" (Raus! Raus! Raus!). Ich wende meinen Blick in die Richtung, in die die Gesichter der schreienden Masse zeigen: Auf das Gebäude der PP (Partido Popular).
Der große Pirat, der auf Stelzen geht, gibt uns das Zeichen uns hinzusetzen. Das tun wir auch. Eine Minute lang sitzen wir alle auf der Straße, umgeben von dem Sitz der korrupten Partei auf der einen Seite, auf der anderen die Santander-Bank.
Nun rufen wir alle im Chor "Ahí está la cueva de Alí Babá" (Da ist sie, die Höhle des Ali Baba).
Doch anschließend geht es gleich weiter, andere Gruppen wollen schließlich auch noch vor dem PP-Gebäude protestieren.


Von der Bewegung 15M zusammengerauft, treffen sich viele Almerienser an der Puerta de Purchena um von dort aus gemeinsam den Paseo de Almería bis zum Plaza de las Velas hinabzulaufen.
Geplant war es um 18Uhr von dem Treffpunkt aus loszugehen. Doch geduldig wartet man damit bis 18:30Uhr, bis auch die letzten Demonstranten eintrudeln. Währenddessen werden an dem Ausgangspunkt Unterschriften gesammelt, Diskussionen geführt und T-Shirts und Schilder verkauft. Wir lassen unsere Blicke schweifen und bemerken, dass es vor allem an jungen Menschen fehlt, der sozialen Gruppe, die mitunter am stärksten von der Krise betroffen ist. Schade!
Eine ältere Dame im 60er-Jahre-Look kommt auf uns zu und überreicht uns einen A4-Zettel auf dem mehrere lemas (span.: Grundgedanke, Devise, Motto) zusammengefasst worden sind. Aber dabei soll es nicht bleiben, auf der Rückseite stehen modifizierte Lieder, wie zum Beispiel das weltweit bekannte Lied "Un, Dos, Tres..." von Ricky Martin. Doch anstelle des "un pasito pa´lante Maria" (einen Schritt nach vorne, Maria) und "un pasito pa´tras" (einen Schritt zurück), wird "tres recortes pa´lante Mariano" (drei weitere Kürzungen, Mariano) und "tres derechos pa ´tras" (drei Rechte weniger) gesungen. Schmunzelnd betrachten wir die Kopie bis aufeinmal neben uns ein Trommelwirbel ertönt, der von taktlosen Trillerpfeifen begleitet wird: Eine Gruppe von verrückten
Piraten heizt mit ausgelassenen Tänzen und wirbelnden Trommeln die Stimmung an, bis dann tatsächlich die ganze Meute endlich loszieht.

Zu Beginn laufen wir fast an der Spitze der Demo, bleiben aber des öfteren am Rand stehen, sodass wir die verschiedenen Gruppierungen und deren Ideen bestaunen können. Dabei hören wir immer wieder den Ruf "No nos mires, únete" (Starr nicht, schließ dich uns an). Abgesehen davon sind die beliebtesten lemas: "Gobierno Dimisión" (Rücktritt der Regierung), "No es una crisis, es una estafa" (Das ist keine Krise, das ist ein Betrug), "Manos arriba, esto es un atraco" (Hände hoch, das ist ein Überfall) und mein beliebtester, da er am leichtesten zu singen ist: "No hay pan pa´tanto chorizo". (Es gibt nicht genug Brot für soviel Chorizo (eine spanische Wurst, aber auch die Bezeichnung für Gauner)).

Uns fällt auf, dass es an deutlichen Aussagen fehlt. Beispielsweise wird nirgends erwähnt, dass auch die Banken üble Verbrecher sind. Es gibt keine klaren Anweisungen, wie zum Beispiel, dass man sein Geld lieber nicht mehr an der Santander oder Banesto-Bank anlegen sollte. Oder auch, dass man sich keinen Gefallen dabei tut, ständig bei Zara, Mango und Bershka einzukehren.
Wir befinden uns nun in der Piratengruppe, die zwar immer wieder animierende Showeinlagen bringt, aber bisher kein klares politisches Ziel genannt hat.
Plötzlich halten wir an. Die Leute rufen, gepackt von Wut, aus vollem Halse "Fuera! Fuera! Fuera!" (Raus! Raus! Raus!). Ich wende meinen Blick in die Richtung, in die die Gesichter der schreienden Masse zeigen: Auf das Gebäude der PP (Partido Popular).

Der große Pirat, der auf Stelzen geht, gibt uns das Zeichen uns hinzusetzen. Das tun wir auch. Eine Minute lang sitzen wir alle auf der Straße, umgeben von dem Sitz der korrupten Partei auf der einen Seite, auf der anderen die Santander-Bank.
Nun rufen wir alle im Chor "Ahí está la cueva de Alí Babá" (Da ist sie, die Höhle des Ali Baba).
Doch anschließend geht es gleich weiter, andere Gruppen wollen schließlich auch noch vor dem PP-Gebäude protestieren.

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Samstag, 16. Februar 2013
Spanien: Wo sind all die Gelder hin?
avedelparaiso, 14:48h
55 Prozent Jugendarbeitslosigkeit, Zwangsräumungen, offensichtliche Korruption in der Politik - in Spanien wird man jeden Tag aufs Neue überrascht und mit eigener Ohnmacht konfrontiert.
Der offizielle Grund ist seit dem Beginn der Wirtschaftskrise das fehlende Kapital.
Doch, genau wie Energie, kann Geld nicht einfach so verschwinden. Es befindet sich entweder an einem anderen Ort (etwa als Anlage auf einem Schweizer Konto) oder es hat sich umgewandelt (z.B. in einen Luxusurlaub oder auch in ein Luxusdinner eines Ministers).
Trotzdem hält ganz Europa den Spaniern vor das Geld verschlungen, verschwendet, verkauft zu haben.
Doch wer hat in diesem Fall von den Ausgaben der Spanier profitiert?

Der, laut einer Statistik von Forbes (2011), reichste Spanier ist kein anderer als der Unternehmer Amancio Ortega. Er gründete die Inditex-Gruppe und traf damit, vor allem bei den Spanierinnen voll ins Schwarze: moderne Mode zu günstigen Preisen. All seine Läden, wie zum Beispiel Zara, Bershka, Pull and Bear, Stradivarius, Massimo Dutti, ... etablierten sich
als Label mit großen Image. Anscheinend weiß er gar nicht wie viele Label er noch gründen soll mit all seinem Vermögen von geschätzten 31.000.000.000.00 US Dollar. Zusammen mit seiner Frau besitzt er sogar 352.000.000.000.0 US Dollar, denn seine Allerwerteste, Rosalía Mera, ist die reichste Frau der Welt und der viertreichste Mensch Spaniens. Auch sie ist für das Modeunternehmen ihres Gatten tätig.
Bei diesen ganzen Modewirrwar ist es weniger wunderlich, dass auch der zweitreichste Spanier dieser Branche angehört. Sein Vermögen scheint aber im Vergleich zu Ortega`s schon fast lächerlich: Isaak Andic, der Gründer von Mango, ist stolzer Besitzer von 6.100.000.000.00 US Dollar.
Gefolgt werden diese Modeschöpfer von Namen wie Juan Roig, den Gründer der größten spanischen Supermarktkette Mercadona und Manuel Jové, einem Bauunternehmer, der 2008 für sein Unternehmen Fadesa Inmobiliaria Insolvenz beantragte. Nichts desto trotz ist er der fünftreichste Mann Spaniens!
Auch dabei sind die Koplowitz-Schwestern, Mehrheitseigentümerinnen des Bauunternehmens Fomento de Construcciones y Contratas (FCC), sie haben zusammen ein Vermögen von rund 3200 Millarden US Dollar.
Auffällig sind auch die Namen dreier Mitglieder (Florentino Pérez, Alberto Alcocer, Alberto Cortina) der Grupo ACS (Actividades de Construcción y Servicios, SA), ein börsennotierter spanischer Baukonzern, in der Forbes-Liste.
Erwähnnungswürdig, obwohl (offiziell) nur auf dem 13. Platz, Emilio Botín, Leiter des Santander-Bankinstituts. Es handelt sich bei dieser spanischen Universalbank um ein Familienunternehmen, um das zweitgrößte Finanzinstitut Europas, um die drittgrößte Bank der Welt (gemessen am Gewinn). Ana Patricia Botín, die älteste Tochter Emilios, ist übrigens die Leiterin der spanischen Bank Banesto, sowie die Vorstandsvorsitzende von Santander UK.
Zu guter Letzt sei noch der spanische Ministerpräsident zu benennnen. Wie groß das Vermögen von Mariano Rajoy tatsächlich ist, das weiß man nicht. Man scheint aber zu wissen, dass der führende Politiker der Partido Popular (PP) jahrelang Schwarzgeld bar ausgehändigt bekommen haben soll. Das bestätigen handgschriebene Listen, die von der linksliberalen Zeitung El País veröffentlicht wurden. Der Meinung von Experten nach, wurden die Listen von niemand anderen als von den ehemaligen Schatzmeister der PP, Luis Bárcenas niedergeschrieben, der obendrein 22 Millionen Euro auf einem Schweizer Konto bunkerte.
Woher diese Gelder kommen, weiß man nicht. Aber jetzt weiß man wenigstens wo sie sind!
Der offizielle Grund ist seit dem Beginn der Wirtschaftskrise das fehlende Kapital.
Doch, genau wie Energie, kann Geld nicht einfach so verschwinden. Es befindet sich entweder an einem anderen Ort (etwa als Anlage auf einem Schweizer Konto) oder es hat sich umgewandelt (z.B. in einen Luxusurlaub oder auch in ein Luxusdinner eines Ministers).
Trotzdem hält ganz Europa den Spaniern vor das Geld verschlungen, verschwendet, verkauft zu haben.
Doch wer hat in diesem Fall von den Ausgaben der Spanier profitiert?

Der, laut einer Statistik von Forbes (2011), reichste Spanier ist kein anderer als der Unternehmer Amancio Ortega. Er gründete die Inditex-Gruppe und traf damit, vor allem bei den Spanierinnen voll ins Schwarze: moderne Mode zu günstigen Preisen. All seine Läden, wie zum Beispiel Zara, Bershka, Pull and Bear, Stradivarius, Massimo Dutti, ... etablierten sich
als Label mit großen Image. Anscheinend weiß er gar nicht wie viele Label er noch gründen soll mit all seinem Vermögen von geschätzten 31.000.000.000.00 US Dollar. Zusammen mit seiner Frau besitzt er sogar 352.000.000.000.0 US Dollar, denn seine Allerwerteste, Rosalía Mera, ist die reichste Frau der Welt und der viertreichste Mensch Spaniens. Auch sie ist für das Modeunternehmen ihres Gatten tätig.
Bei diesen ganzen Modewirrwar ist es weniger wunderlich, dass auch der zweitreichste Spanier dieser Branche angehört. Sein Vermögen scheint aber im Vergleich zu Ortega`s schon fast lächerlich: Isaak Andic, der Gründer von Mango, ist stolzer Besitzer von 6.100.000.000.00 US Dollar.
Gefolgt werden diese Modeschöpfer von Namen wie Juan Roig, den Gründer der größten spanischen Supermarktkette Mercadona und Manuel Jové, einem Bauunternehmer, der 2008 für sein Unternehmen Fadesa Inmobiliaria Insolvenz beantragte. Nichts desto trotz ist er der fünftreichste Mann Spaniens!
Auch dabei sind die Koplowitz-Schwestern, Mehrheitseigentümerinnen des Bauunternehmens Fomento de Construcciones y Contratas (FCC), sie haben zusammen ein Vermögen von rund 3200 Millarden US Dollar.
Auffällig sind auch die Namen dreier Mitglieder (Florentino Pérez, Alberto Alcocer, Alberto Cortina) der Grupo ACS (Actividades de Construcción y Servicios, SA), ein börsennotierter spanischer Baukonzern, in der Forbes-Liste.
Erwähnnungswürdig, obwohl (offiziell) nur auf dem 13. Platz, Emilio Botín, Leiter des Santander-Bankinstituts. Es handelt sich bei dieser spanischen Universalbank um ein Familienunternehmen, um das zweitgrößte Finanzinstitut Europas, um die drittgrößte Bank der Welt (gemessen am Gewinn). Ana Patricia Botín, die älteste Tochter Emilios, ist übrigens die Leiterin der spanischen Bank Banesto, sowie die Vorstandsvorsitzende von Santander UK.
Zu guter Letzt sei noch der spanische Ministerpräsident zu benennnen. Wie groß das Vermögen von Mariano Rajoy tatsächlich ist, das weiß man nicht. Man scheint aber zu wissen, dass der führende Politiker der Partido Popular (PP) jahrelang Schwarzgeld bar ausgehändigt bekommen haben soll. Das bestätigen handgschriebene Listen, die von der linksliberalen Zeitung El País veröffentlicht wurden. Der Meinung von Experten nach, wurden die Listen von niemand anderen als von den ehemaligen Schatzmeister der PP, Luis Bárcenas niedergeschrieben, der obendrein 22 Millionen Euro auf einem Schweizer Konto bunkerte.
Woher diese Gelder kommen, weiß man nicht. Aber jetzt weiß man wenigstens wo sie sind!
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Egotrip: ERASMUS
avedelparaiso, 12:32h
Nichts ist der Menschheit so wichtig, als ihre Bestimmung zu kennen.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Was wäre in diesem Sinne die Bestimmung eines Erasmusstudenten?
Man folge den allgegenwärtigen Vorurteilen und starte bei Partys, dann passiere man Kater und durchschlafene Morgen, Mittage und Nachmittae und komme wieder bei Partys an.
Das sind die Vorurteile gegenüber den Erasmusstudenten, denen ich mich weitesgehend anschliessen kann.
Man sollte jedoch wissen, dass auch Erasmusstudenten sich unterscheiden. Ich teile sie, grob, in drei Gruppen ein: Den Partybesessenen, den Mitläufer und den Kritiker.
1. Der Partybesessene
Der Partybesessene, der die Kategorie mit den meisten Mitgliedern bildet, lässt kein Zusammentreffen und kein organisiertes Erasmusevent ausfallen. Er lernt immer wieder gerne neue Leute kennen und stellt denen immer wieder gerne die gleichen Fragen. Es soll auch vorkommen dass er, aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums und des darauffolgenden Vergessens, der selben Person mehrmals die gleichen Fragen stellt.
Der Partybesessene baut sich im Ausland ein komplett neues soziales Netz auf und nimmt außerdem eine neue Identität an. Aufgrunddessen kann es schon mal vorkommen, dass er seinen Partner im Heimatland vergisst - beziehungsweise, dass er vergisst, dass er überhaupt eine Partnerschaft hat.
Aber das ist alles halb so wild zumal ihn nichts und niemand in den Kreisen, in denen er sich bewegt, verrät.
Es sind die Partybesessenen, die Kommentare wie "Absturz - nie wieder Alkohol" und "...und wieder einen Unitag verpasst" verfassen und mit dem "I-like-Button" gutheißen oder Posts dieser Art anderer gar mit eigenen Kommentaren zu toppen versuchen.
2. Der Mitläufer
Die Mitläufer lassen sich gerne und ab und zu von den Partybesessenen mitreißen. Trotzdem werden es nie Personen sein, die die Abendplanung übernehmen. Das wollen sie auch gar nicht.
Der Mitläufer gesellt sich des öfteren einfach nur dazu - manchmal schenkt man ihn Beachtung, anderer Male weniger.
Es kann passieren, dass auch er mal einen mehr oder weniger uniabwertendes Kommentar postet, doch normalerweise trifft man ihn tagsüber auf dem Unigelände an. In der Tat hat er eine verantwortungsvolle Persönlichkeit, die, trotz durchtanzter Nächte, die Unangelegenheit als seine eigentliche Aufgabe ansieht und respektiert.
Trotzdem schließt er sich der Meinung des Partybesessenen an, die da sagt, dass man als Erasmusstudent ordentlich das Leben geniessen soll (also TRINKEN und FEIERN zu gehen habe) ... entweder weil er mitläuft, oder weil er, aufgrund mangelnden Selbstbewusstseins, der Mehrheit recht gibt.
3. Der Kritiker
Vielleicht ist der Kritiker der schlimmste Fall von allen. Er verurteilt die Partybesessenen und stempelt die anderen als Mitläufer ab.
Ab und zu gesellt aber auch er - der eiserne Kritiker - sich gerne zu den anderen Erasmusstudenten in die kleinen oder auch großen Wohnungen um einander kennenzulernen. Und das genießt er auch.
Trotzdem meidet er die Erasmuspartys in den Diskotheken, was keineswegs bedeutet, dass er gar nicht ausgeht. Es läge auch nicht an der Tatsache, dass es eine Erasmusparty sei, meistens ist der Grund einfach nur ein anderer Musik- und/oder Menschengeschmack.
Somit bekommt er öfter mal von den Partybesessenen die Frage gestellt, ob er denn überhaupt nicht ausgehe.
Normalerweise sieht er jene Partybessesene als unglückliche Individuen an, die sich, aufgrund misslungener Erfahrungen zu Hause, im Ausland eine neue, völlig jungfräuliche, falsche Identität zulegen. Ihre eigentliche Motivation "die Sprache lernen" und vorhandene Partnerschaften seien aufgrund ihres explosiven Egoismus vergessen.
Was ist nun die Bestimmung jedes einzelnen?
Im Glücksfall sieht der Partybesessene ein, dass ihn sein Leben, so wie er es bisher gelebt hat, nicht ausfüllt. Dem Mitläufer wird bewusst, dass er eine viel stärkere Persönlichkeit als sein heimliches Idol, der Partybesessene, hat. Der Kritiker lächelt.
Johann Christoph Friedrich von Schiller

Was wäre in diesem Sinne die Bestimmung eines Erasmusstudenten?
Man folge den allgegenwärtigen Vorurteilen und starte bei Partys, dann passiere man Kater und durchschlafene Morgen, Mittage und Nachmittae und komme wieder bei Partys an.
Das sind die Vorurteile gegenüber den Erasmusstudenten, denen ich mich weitesgehend anschliessen kann.
Man sollte jedoch wissen, dass auch Erasmusstudenten sich unterscheiden. Ich teile sie, grob, in drei Gruppen ein: Den Partybesessenen, den Mitläufer und den Kritiker.
1. Der Partybesessene
Der Partybesessene, der die Kategorie mit den meisten Mitgliedern bildet, lässt kein Zusammentreffen und kein organisiertes Erasmusevent ausfallen. Er lernt immer wieder gerne neue Leute kennen und stellt denen immer wieder gerne die gleichen Fragen. Es soll auch vorkommen dass er, aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums und des darauffolgenden Vergessens, der selben Person mehrmals die gleichen Fragen stellt.
Der Partybesessene baut sich im Ausland ein komplett neues soziales Netz auf und nimmt außerdem eine neue Identität an. Aufgrunddessen kann es schon mal vorkommen, dass er seinen Partner im Heimatland vergisst - beziehungsweise, dass er vergisst, dass er überhaupt eine Partnerschaft hat.
Aber das ist alles halb so wild zumal ihn nichts und niemand in den Kreisen, in denen er sich bewegt, verrät.
Es sind die Partybesessenen, die Kommentare wie "Absturz - nie wieder Alkohol" und "...und wieder einen Unitag verpasst" verfassen und mit dem "I-like-Button" gutheißen oder Posts dieser Art anderer gar mit eigenen Kommentaren zu toppen versuchen.
2. Der Mitläufer
Die Mitläufer lassen sich gerne und ab und zu von den Partybesessenen mitreißen. Trotzdem werden es nie Personen sein, die die Abendplanung übernehmen. Das wollen sie auch gar nicht.
Der Mitläufer gesellt sich des öfteren einfach nur dazu - manchmal schenkt man ihn Beachtung, anderer Male weniger.
Es kann passieren, dass auch er mal einen mehr oder weniger uniabwertendes Kommentar postet, doch normalerweise trifft man ihn tagsüber auf dem Unigelände an. In der Tat hat er eine verantwortungsvolle Persönlichkeit, die, trotz durchtanzter Nächte, die Unangelegenheit als seine eigentliche Aufgabe ansieht und respektiert.
Trotzdem schließt er sich der Meinung des Partybesessenen an, die da sagt, dass man als Erasmusstudent ordentlich das Leben geniessen soll (also TRINKEN und FEIERN zu gehen habe) ... entweder weil er mitläuft, oder weil er, aufgrund mangelnden Selbstbewusstseins, der Mehrheit recht gibt.
3. Der Kritiker
Vielleicht ist der Kritiker der schlimmste Fall von allen. Er verurteilt die Partybesessenen und stempelt die anderen als Mitläufer ab.
Ab und zu gesellt aber auch er - der eiserne Kritiker - sich gerne zu den anderen Erasmusstudenten in die kleinen oder auch großen Wohnungen um einander kennenzulernen. Und das genießt er auch.
Trotzdem meidet er die Erasmuspartys in den Diskotheken, was keineswegs bedeutet, dass er gar nicht ausgeht. Es läge auch nicht an der Tatsache, dass es eine Erasmusparty sei, meistens ist der Grund einfach nur ein anderer Musik- und/oder Menschengeschmack.
Somit bekommt er öfter mal von den Partybesessenen die Frage gestellt, ob er denn überhaupt nicht ausgehe.
Normalerweise sieht er jene Partybessesene als unglückliche Individuen an, die sich, aufgrund misslungener Erfahrungen zu Hause, im Ausland eine neue, völlig jungfräuliche, falsche Identität zulegen. Ihre eigentliche Motivation "die Sprache lernen" und vorhandene Partnerschaften seien aufgrund ihres explosiven Egoismus vergessen.
Was ist nun die Bestimmung jedes einzelnen?
Im Glücksfall sieht der Partybesessene ein, dass ihn sein Leben, so wie er es bisher gelebt hat, nicht ausfüllt. Dem Mitläufer wird bewusst, dass er eine viel stärkere Persönlichkeit als sein heimliches Idol, der Partybesessene, hat. Der Kritiker lächelt.
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